Widerstand und Wege zum Frieden – Eine Reise nach Schlesien

„Als ich so alt war wie Du. . . “  so beginnen Geschichten von Großeltern, die sie ihren Enkeln erzählen und die diese oft ein Leben lang erinnern.

„Als ich so alt war wie Du. . . “, mit der Bereitschaft, Geschichten zu erzählen und gemeinsam Geschichten zu erforschen, machten sich im Mai für acht Tage Jugendliche und Senioren auf eine Reise nach Schlesien.

Am Anfang saßen die Älteren alle vorne im Bus, die Jugendlichen hinten auf der letzten Bank. Aber das sollte sich bald ändern.

Unser erstes Ziel war die Gedenkstätte in Gross Rosen, einem ehemaligen Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Dort waren die Keitumer Ludwig Borstelmann, der Vater unseres ehemaligen Organisten Willi Borstelmanns,  und Wilhelm Witteborg 1942 und 1944 ermordet worden.  „Als ich so alt war wie Du, wurde mein Vater abgeholt.“ Diese persönliche Wendung machte den Jugendlichen die Geschichte von Faschismus, Unrecht und Menschenverachtung nachvollziehbar und gleichzeitig unvorstellbar. Im Granitsteinbruch von Gross Rosen konnten Menschen nur vier Wochen, wenn es hoch kam sechs Wochen überleben. Die Bilder von dort begleiteten uns die ganze Reise.

In Breslau, der Stadt der Jugend und der Gärten, in den Friedenskirchen in Jauer und Schweidnitz und in Kreisau, dem Zentrum des Widerstandes gegen Hitler um James Graf von Moltke überall begegnete uns die Frage nach widerständiger Kraft und mutigem  Einsatz für den Frieden. Der Höhepunkt unserer Reise war im wahrsten Sinne des Wortes eine Wanderung auf den höchsten Berg im Riesengebirge, die Schneekoppe. Wenn man dort oben ankommt mit einer Gruppe, in der der jüngste Teilnehmer 10 Jahre und der älteste 86 Jahre alt ist, dann ist man nicht nur froh und erleichtert, dass es alle geschafft haben. Dann gehen die Gedanken weit zurück und mit einem Blick über das weite Land hofft jeder, dass der Friede für die Generationen nach uns bewahrt bleiben wird.

Leontine Meier aus Tinnum war mit dabei und hat Impressionen und Gedanken aufgeschrieben:

In Breslau auf dem Marktplatz, ein sympathischer junger Mann, der wunderschöne große bunte Seifenblasen macht. Eine Schar von Kindern, die Spaß daran haben, die Seifenblasen kaputt zu machen. Eines der Kinder darf einmal ausprobieren, eine zu machen, aber die anderen machen die Seifenblase des Jungen kaputt. Eine unbekannte Wut steigt in mir und Madelaine auf. Wiese macht man so wunderschöne Dinge einfach kaputt? Es ist so schwer, schöne Dinge zu schaffen, aber mit einem leichte Tritt kann man sie ganz schnell wieder zerstören. Wir versuchten, die Kinder von den Seifenblasen fern zu halten, aber es waren sehr viele und sie fanden es lustig, uns zu provozieren. Unfassbar, wie schwer es ist, Kindern etwas Schönes klarzumachen, so dass sie begreifen, dass Gewalt keine Lösung ist, aber sogar Erwachsene sind vom Kampf, der Macht und dem Geld geblendet.

Wieso macht es manchen Menschen Spaß, wunderschöne Dinge einfach zu zerstören? Wieso finden kleine Kinder es lustig, bunte Seifenblasen zu zerstören? Ich habe auf dieser Reise gelernt, das Friede nicht nur gewaltfrei ist, sondern noch etwas mehr ist. Es ist bewusste Hilfe, bewusste Worte und Nächstenliebe. Was bringt einem Geld, Krieg und Macht, wenn man am Ende stirbt, so wie man am Anfang geboren ist, ohne alles? Es lohnt sich, für die Liebe, die Güte und den Frieden gewaltfrei zu kämpfen.  

Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Severin
Pröstwai 20 • 25980 Sylt/Keitum
Telefon 04651/31713 • Fax 04651/35585 • kirchenbuero@st-severin.de

Widerstand und Wege zum Frieden – Eine Reise nach Schlesien

„Als ich so alt war wie Du. . . “  so beginnen Geschichten von Großeltern, die sie ihren Enkeln erzählen und die diese oft ein Leben lang erinnern.

„Als ich so alt war wie Du. . . “, mit der Bereitschaft, Geschichten zu erzählen und gemeinsam Geschichten zu erforschen, machten sich im Mai für acht Tage Jugendliche und Senioren auf eine Reise nach Schlesien.

Am Anfang saßen die Älteren alle vorne im Bus, die Jugendlichen hinten auf der letzten Bank. Aber das sollte sich bald ändern.

Unser erstes Ziel war die Gedenkstätte in Gross Rosen, einem ehemaligen Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Dort waren die Keitumer Ludwig Borstelmann, der Vater unseres ehemaligen Organisten Willi Borstelmanns,  und Wilhelm Witteborg 1942 und 1944 ermordet worden.  „Als ich so alt war wie Du, wurde mein Vater abgeholt.“ Diese persönliche Wendung machte den Jugendlichen die Geschichte von Faschismus, Unrecht und Menschenverachtung nachvollziehbar und gleichzeitig unvorstellbar. Im Granitsteinbruch von Gross Rosen konnten Menschen nur vier Wochen, wenn es hoch kam sechs Wochen überleben. Die Bilder von dort begleiteten uns die ganze Reise.

In Breslau, der Stadt der Jugend und der Gärten, in den Friedenskirchen in Jauer und Schweidnitz und in Kreisau, dem Zentrum des Widerstandes gegen Hitler um James Graf von Moltke überall begegnete uns die Frage nach widerständiger Kraft und mutigem  Einsatz für den Frieden. Der Höhepunkt unserer Reise war im wahrsten Sinne des Wortes eine Wanderung auf den höchsten Berg im Riesengebirge, die Schneekoppe. Wenn man dort oben ankommt mit einer Gruppe, in der der jüngste Teilnehmer 10 Jahre und der älteste 86 Jahre alt ist, dann ist man nicht nur froh und erleichtert, dass es alle geschafft haben. Dann gehen die Gedanken weit zurück und mit einem Blick über das weite Land hofft jeder, dass der Friede für die Generationen nach uns bewahrt bleiben wird.

Leontine Meier aus Tinnum war mit dabei und hat Impressionen und Gedanken aufgeschrieben:

In Breslau auf dem Marktplatz, ein sympathischer junger Mann, der wunderschöne große bunte Seifenblasen macht. Eine Schar von Kindern, die Spaß daran haben, die Seifenblasen kaputt zu machen. Eines der Kinder darf einmal ausprobieren, eine zu machen, aber die anderen machen die Seifenblase des Jungen kaputt. Eine unbekannte Wut steigt in mir und Madelaine auf. Wiese macht man so wunderschöne Dinge einfach kaputt? Es ist so schwer, schöne Dinge zu schaffen, aber mit einem leichte Tritt kann man sie ganz schnell wieder zerstören. Wir versuchten, die Kinder von den Seifenblasen fern zu halten, aber es waren sehr viele und sie fanden es lustig, uns zu provozieren. Unfassbar, wie schwer es ist, Kindern etwas Schönes klarzumachen, so dass sie begreifen, dass Gewalt keine Lösung ist, aber sogar Erwachsene sind vom Kampf, der Macht und dem Geld geblendet.

Wieso macht es manchen Menschen Spaß, wunderschöne Dinge einfach zu zerstören? Wieso finden kleine Kinder es lustig, bunte Seifenblasen zu zerstören? Ich habe auf dieser Reise gelernt, das Friede nicht nur gewaltfrei ist, sondern noch etwas mehr ist. Es ist bewusste Hilfe, bewusste Worte und Nächstenliebe. Was bringt einem Geld, Krieg und Macht, wenn man am Ende stirbt, so wie man am Anfang geboren ist, ohne alles? Es lohnt sich, für die Liebe, die Güte und den Frieden gewaltfrei zu kämpfen.  

Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Severin
Pröstwai 20 • 25980 Sylt/Keitum
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