Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir.
Wir sehnen uns nach einer stabilen Grundlage und hoffen auf ein glückliches, behütetes neues Jahr. Wir sehnen uns nach Halt und Geborgenheit und hoffen auf ein neues Jahr, in dem die, die wir lieben und an denen wir hängen, heil an Leib und Seele bleiben. Wir sehnen uns nach Orientierung und Klarheit, damit es im neuen Jahr nicht so scheußlich kreuz und quer durcheinandergeht. Und dann so eine Jahreslosung.
Nichts bleibt. Keiner der Menschen, die wir geliebt haben und nichts von den Dingen oder Orten, die uns etwas bedeutet haben. Nichts bleibt. Auch nicht von uns. Das also steht über dem neuen Jahr und ist – gelinde gesagt – ein eigentümlicher Zuspruch. Wir kommen ja in Aufbruchstimmung und voller Erwartung, was das Neue bringen wird. Der Zauber des Anfangs liegt über dem eben begonnenen Jahr. Und dass es vorbeigehen wird, verwehen, bedenken wir zu anderen Zeiten, sagt Nicolaus Schneider, der Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland zu dieser Jahreslosung. Politiker deklarieren Entscheidungen als historisch, Künstler schaffen das eine große Werk, das alles überdauert, und wir ganz normalen Menschen dazwischen bauen wenigstens ein Haus, pflanzen einen Baum oder setzen einen Grabstein. Alles in der Hoffnung, das eben irgendetwas von uns überdauert.
Die Jahreslosung will uns, wie der Episteltext, darauf aufmerksam machen, dass wir nicht wissen, was morgen ist. Dass unser Leben wie Rauch ist, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. Wenn Gott will, werden wir leben und dies und das tun. (Jakobus 4,13-15) „SGwuwl“ Unser Vikariatsanleiter schrieb das immer unter alle Terminplanungen. So Gott will und wir leben. Wie kann ich Gott zum Lachen bringen? Indem ich sage: „Ich habe da einen Plan….“
Und alle Menschen, die im letzten Jahr plötzlichen Tod und Trennung und plötzliche Krankheit und plötzlichen Verlust kein Komma erlebt haben, wissen besonders gut, wie viele Pläne unerwartet durchkreuzt wurden. (Fingerzeichen) Durchkreuzt, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Kreuz, Zeichen des Todes. Zugleich aber auch Zeichen des Segens. Die Kraft Gottes hinab auf diese Erde und unter uns verteilt. Neue Kraft für neue Aufgaben, im Glauben, dass etwas ewiges im Hintergrund hinter allem steht, und nicht ein sinnloses leeres Nichts.
Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir.
Was für eine Herausforderung, so eine Jahreslosung. Wo wir doch in unserem Leben so mit dem Bauen und Anschaffen beschäftigt sind. Das eigene Haus, für viele ein Traum seit der Kindheit. Und auch wir waren hier mit dem Umbau von Pastorat und Gemeindehaus kein Komma im letzten Jahr intensiv beschäftigt, und das geht im nächsten Jahr noch weiter. Das Mehrgenerationenhaus in Tinnum wäre ein Traum und die Jahre zuvor hatten wir viel Kraft in die Renovierung des Turmes unserer St. Severin Kirche gesteckt. Um die Kirche in den nächsten Jahren zu erhalten, wird auch noch so manche Baumaßnahme nötig werden.
Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir.
In biblischen Bildern ist da die Vorstellung von einem himmlischen Jerusalem, ein Ort, der von Gott bereitet ist. Das himmlische Jerusalem steht im Grunde für den Himmel selber.In Hebräerbrief, aus dem die Jahreslosung ist, wird über dieses himmlische Jerusalem gesprochen, als ein Ort im Jenseits, ein ewiger Ort. Der Hebräerbrief sagt: Im Glauben an Jesus Christus ist es der Gemeinde möglich, bereits jetzt in der Gegenwart der noch unerlösten Welt an diesem Verheißungsgut teilzuhaben.
Wie können wir am himmlischen Jerusalem, am Himmel Anteil haben? Im Glauben. Ich habe ein ganz starkes Erlebnis in diesem Jahr auf der Gemeindefahrt nach Israel und Palästina gehabt. Wir waren in Ostjerusalem auf dem Ölberg und sind den Weg durch die Gräber hinabgestiegen. Vielleicht 500.000 Steinplatten überall auf dem Berg. Es ist jüdische Vorstellung, dass am Ende der Zeiten, die Auferstehung der Toten hier am Ölberg beginnt, deshalb möchten die Menschen hier gerne bestattet werden. Wir sind den Weg gegangen, als meditativen Weg mit den biblischen Texten. Jesu ging auf die Stadt Jerusalem zu und er weinte über die Stadt. An dieser Stelle ist jetzt eine Kapelle Dominus Flevit, mit dem schmiedeeisernen Halbkreis, Dornenkrone und Abendmahlskelch und Brot sind dort hinein geschmiedet. Wenn man in der Kapelle steht und durch dieses Fenster hindurchsieht, ist da die Jerusalemer Stadtmauer, der Felsendom mit der goldenen Kuppel, die ganze Silhouette der Stadt mit Kirchtürmen und Minaretten zu sehen. Wir waren dort draußen als es gerade 12 Uhr wurde. Imame rufen zum Gebet, dann die Glocken und dann eine Stille. Heiliger Ort dreier großer Religionen, Felsendom Al-Aksa Moschee, Klagemauer und Grabeskirche nur wenige Fußminuten voneinander entfernt. Eine Stadt gefüllt jeden Tag des Jahres mit tausenden, zehntausenden oder an manchen Tagen hunderttausend Menschen, die an den einen Gott glauben, auch wenn er ihnen auf ganz unterschiedliche Weise nahe kommt. Christentum, Islam und Judentum nebeneinander, im Streit und doch vereint. Ein ungeheuer Moment, die gefühlte Sicherheit, es gibt etwas über diese Welt hinaus, ein himmlisches Jerusalem spiegelte sich hier für mich, ein ewiger Ort. Und doch muss dieser Ort ganz anders sein, voller Nähe, ohne Trennungen und Konflikte. Anteil haben an diesem himmlischen Jerusalem, am Himmel, ist schon jetzt möglich im Glauben.
Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir. Es wird erzählt, lange vor der Judenverfolgung und dem 2. Weltkrieg reiste ein junger Mann durch Polen. Der junge Mann besuchte einen Rabbi, der für seine große Weisheit berühmt war. Dieser Rabbi lebte in einer bescheidenen Hütte, die nur aus einem einzigen Raum bestand. Außer endlos vielen Büchern, einem Tisch und einer Bank besaß der weise Rabbi keine Möbel. Der junge Mann fragte: „Wo sind deine Möbel, Rabbi?“ „Wo sind denn deine?“ fragte der Rabbi zurück. „Meine?“ fragte der junge Mann überrascht. „Aber, ich bin doch nur auf der Durchreise!“ „Ich auch“, antwortete der Rabbi, „ich auch.“
Und es sind ja oft gerade die Möbel, an denen wir hängen, wenn wir umziehen müssen. In Deutschland besitzt der durchschnittliche Mensch zehntausend Gegenstände. Eine Bewegung des neuen Minimalismus sagt, 100 Gegenstände reichen aus. Und wenn man so wenig besitzt, worum man sich kümmern muss, so wenig pflegen und entstauben muss, dann wird das Leben entlastet und sogar glücklicher. Ich höre Sie schon sagen: „Was? Nur 100 Gegenstände? Soviel haben die meisten schon im Koffer, wenn sie eine Woche verreisen. Und ich selber habe eher auch die Tendenz viel aufzubewahren, weil man das ja noch mal brauchen kann. Es ist vielleicht eine gute Übung, sich jeden Tag einem Gegenstand zu trennen. Okay, an jedem Tag an dem man etwas Neues anschafft oder geschenkt bekommt, müssen Sie sich dann natürlich von mindestens zwei Gegenständen trennen. Und weil auch nächstes Jahr Weihnachten kommt, muss man dann vorher schon mal etwas aussortieren, bevor wir neue Geschenke annehmen können. Einen Gegenstand jeden Tag wegwerfen, das kann befreien. Noch besser natürlich, wenn das noch jemand nutzen kann, was ich über habe. Auf einem Flohmarkt verkaufen, im Internet versteigern oder in Verschenkbörsen anbieten.
Eine gute Möglichkeit herauszufinden, was wirklich wichtig ist, ist aufzuschreiben, was Sie alles mitnehmen würden, wenn Sie mit einem Kleinbus umziehen müssten, irgendwohin ins Ausland. Wobei das jetzt schon leichter ist als vor einigen Jahren. In einem Notebook ist eine ganze Bibliothek und das ganze Büro und alle Korrespondenz der letzten Jahre noch dazu. Aber bei diesem Nachdenken über Gegenstände wird deutlich, dass der Glaube viel wichtiger ist. Der Glaube, dass der Neuanfang am neuen Wohnort irgendwie funktioniert und gut wird. Die Hoffnung, das alte Freundschaften weiter gepflegt werden können und neue hinzukommen. Und das alles klappt mit den Menschen die ich liebe. Glaube, Hoffnung Liebe, diese drei.
Im Glauben können wir Anteil haben an der Ewigkeit. Dort den Menschen wieder zu zu begegnen, die uns fehlen, den Frieden zu finden, der auf der Erde so schwer ist, das Miteinander zu leben, das hier nie ganz funktioniert. Und im Glauben an eine Ewigkeit Gottes, jenseits unseres Seins hier, können wir die Herausforderung für das nächste Jahr annehmen. Mit der Hoffnung, auf die Menschen, die uns schon begleitet haben und uns begleiten können und in der Liebe zu denen, die uns lieb sind. Denn Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Mit diesen dreien, Glaube, Hoffnung und Liebe ausgestattet, also mit Gott im Rücken, können wir die Herausforderungen des nächsten Jahres getrost anpacken. Gemeinsam in Glaube und Hoffnung und Liebe verbunden , können wir vom himmlischen Jerusalem, von Gottes ewigem Himmel hier schon ein wenig spüren. Denn wir sind nicht allein, wir sind ganz viele und Gott ist mit uns.
AMEN.
Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Severin
Pröstwai 20 • 25980 Sylt/Keitum
Telefon 04651/31713 • Fax 04651/35585 • kirchenbuero@st-severin.de
Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir.
Wir sehnen uns nach einer stabilen Grundlage und hoffen auf ein glückliches, behütetes neues Jahr. Wir sehnen uns nach Halt und Geborgenheit und hoffen auf ein neues Jahr, in dem die, die wir lieben und an denen wir hängen, heil an Leib und Seele bleiben. Wir sehnen uns nach Orientierung und Klarheit, damit es im neuen Jahr nicht so scheußlich kreuz und quer durcheinandergeht. Und dann so eine Jahreslosung.
Nichts bleibt. Keiner der Menschen, die wir geliebt haben und nichts von den Dingen oder Orten, die uns etwas bedeutet haben. Nichts bleibt. Auch nicht von uns. Das also steht über dem neuen Jahr und ist – gelinde gesagt – ein eigentümlicher Zuspruch. Wir kommen ja in Aufbruchstimmung und voller Erwartung, was das Neue bringen wird. Der Zauber des Anfangs liegt über dem eben begonnenen Jahr. Und dass es vorbeigehen wird, verwehen, bedenken wir zu anderen Zeiten, sagt Nicolaus Schneider, der Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland zu dieser Jahreslosung. Politiker deklarieren Entscheidungen als historisch, Künstler schaffen das eine große Werk, das alles überdauert, und wir ganz normalen Menschen dazwischen bauen wenigstens ein Haus, pflanzen einen Baum oder setzen einen Grabstein. Alles in der Hoffnung, das eben irgendetwas von uns überdauert.
Die Jahreslosung will uns, wie der Episteltext, darauf aufmerksam machen, dass wir nicht wissen, was morgen ist. Dass unser Leben wie Rauch ist, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. Wenn Gott will, werden wir leben und dies und das tun. (Jakobus 4,13-15) „SGwuwl“ Unser Vikariatsanleiter schrieb das immer unter alle Terminplanungen. So Gott will und wir leben. Wie kann ich Gott zum Lachen bringen? Indem ich sage: „Ich habe da einen Plan….“
Und alle Menschen, die im letzten Jahr plötzlichen Tod und Trennung und plötzliche Krankheit und plötzlichen Verlust kein Komma erlebt haben, wissen besonders gut, wie viele Pläne unerwartet durchkreuzt wurden. (Fingerzeichen) Durchkreuzt, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Kreuz, Zeichen des Todes. Zugleich aber auch Zeichen des Segens. Die Kraft Gottes hinab auf diese Erde und unter uns verteilt. Neue Kraft für neue Aufgaben, im Glauben, dass etwas ewiges im Hintergrund hinter allem steht, und nicht ein sinnloses leeres Nichts.
Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir.
Was für eine Herausforderung, so eine Jahreslosung. Wo wir doch in unserem Leben so mit dem Bauen und Anschaffen beschäftigt sind. Das eigene Haus, für viele ein Traum seit der Kindheit. Und auch wir waren hier mit dem Umbau von Pastorat und Gemeindehaus kein Komma im letzten Jahr intensiv beschäftigt, und das geht im nächsten Jahr noch weiter. Das Mehrgenerationenhaus in Tinnum wäre ein Traum und die Jahre zuvor hatten wir viel Kraft in die Renovierung des Turmes unserer St. Severin Kirche gesteckt. Um die Kirche in den nächsten Jahren zu erhalten, wird auch noch so manche Baumaßnahme nötig werden.
Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir.
In biblischen Bildern ist da die Vorstellung von einem himmlischen Jerusalem, ein Ort, der von Gott bereitet ist. Das himmlische Jerusalem steht im Grunde für den Himmel selber.In Hebräerbrief, aus dem die Jahreslosung ist, wird über dieses himmlische Jerusalem gesprochen, als ein Ort im Jenseits, ein ewiger Ort. Der Hebräerbrief sagt: Im Glauben an Jesus Christus ist es der Gemeinde möglich, bereits jetzt in der Gegenwart der noch unerlösten Welt an diesem Verheißungsgut teilzuhaben.
Wie können wir am himmlischen Jerusalem, am Himmel Anteil haben? Im Glauben. Ich habe ein ganz starkes Erlebnis in diesem Jahr auf der Gemeindefahrt nach Israel und Palästina gehabt. Wir waren in Ostjerusalem auf dem Ölberg und sind den Weg durch die Gräber hinabgestiegen. Vielleicht 500.000 Steinplatten überall auf dem Berg. Es ist jüdische Vorstellung, dass am Ende der Zeiten, die Auferstehung der Toten hier am Ölberg beginnt, deshalb möchten die Menschen hier gerne bestattet werden. Wir sind den Weg gegangen, als meditativen Weg mit den biblischen Texten. Jesu ging auf die Stadt Jerusalem zu und er weinte über die Stadt. An dieser Stelle ist jetzt eine Kapelle Dominus Flevit, mit dem schmiedeeisernen Halbkreis, Dornenkrone und Abendmahlskelch und Brot sind dort hinein geschmiedet. Wenn man in der Kapelle steht und durch dieses Fenster hindurchsieht, ist da die Jerusalemer Stadtmauer, der Felsendom mit der goldenen Kuppel, die ganze Silhouette der Stadt mit Kirchtürmen und Minaretten zu sehen. Wir waren dort draußen als es gerade 12 Uhr wurde. Imame rufen zum Gebet, dann die Glocken und dann eine Stille. Heiliger Ort dreier großer Religionen, Felsendom Al-Aksa Moschee, Klagemauer und Grabeskirche nur wenige Fußminuten voneinander entfernt. Eine Stadt gefüllt jeden Tag des Jahres mit tausenden, zehntausenden oder an manchen Tagen hunderttausend Menschen, die an den einen Gott glauben, auch wenn er ihnen auf ganz unterschiedliche Weise nahe kommt. Christentum, Islam und Judentum nebeneinander, im Streit und doch vereint. Ein ungeheuer Moment, die gefühlte Sicherheit, es gibt etwas über diese Welt hinaus, ein himmlisches Jerusalem spiegelte sich hier für mich, ein ewiger Ort. Und doch muss dieser Ort ganz anders sein, voller Nähe, ohne Trennungen und Konflikte. Anteil haben an diesem himmlischen Jerusalem, am Himmel, ist schon jetzt möglich im Glauben.
Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir. Es wird erzählt, lange vor der Judenverfolgung und dem 2. Weltkrieg reiste ein junger Mann durch Polen. Der junge Mann besuchte einen Rabbi, der für seine große Weisheit berühmt war. Dieser Rabbi lebte in einer bescheidenen Hütte, die nur aus einem einzigen Raum bestand. Außer endlos vielen Büchern, einem Tisch und einer Bank besaß der weise Rabbi keine Möbel. Der junge Mann fragte: „Wo sind deine Möbel, Rabbi?“ „Wo sind denn deine?“ fragte der Rabbi zurück. „Meine?“ fragte der junge Mann überrascht. „Aber, ich bin doch nur auf der Durchreise!“ „Ich auch“, antwortete der Rabbi, „ich auch.“
Und es sind ja oft gerade die Möbel, an denen wir hängen, wenn wir umziehen müssen. In Deutschland besitzt der durchschnittliche Mensch zehntausend Gegenstände. Eine Bewegung des neuen Minimalismus sagt, 100 Gegenstände reichen aus. Und wenn man so wenig besitzt, worum man sich kümmern muss, so wenig pflegen und entstauben muss, dann wird das Leben entlastet und sogar glücklicher. Ich höre Sie schon sagen: „Was? Nur 100 Gegenstände? Soviel haben die meisten schon im Koffer, wenn sie eine Woche verreisen. Und ich selber habe eher auch die Tendenz viel aufzubewahren, weil man das ja noch mal brauchen kann. Es ist vielleicht eine gute Übung, sich jeden Tag einem Gegenstand zu trennen. Okay, an jedem Tag an dem man etwas Neues anschafft oder geschenkt bekommt, müssen Sie sich dann natürlich von mindestens zwei Gegenständen trennen. Und weil auch nächstes Jahr Weihnachten kommt, muss man dann vorher schon mal etwas aussortieren, bevor wir neue Geschenke annehmen können. Einen Gegenstand jeden Tag wegwerfen, das kann befreien. Noch besser natürlich, wenn das noch jemand nutzen kann, was ich über habe. Auf einem Flohmarkt verkaufen, im Internet versteigern oder in Verschenkbörsen anbieten.
Eine gute Möglichkeit herauszufinden, was wirklich wichtig ist, ist aufzuschreiben, was Sie alles mitnehmen würden, wenn Sie mit einem Kleinbus umziehen müssten, irgendwohin ins Ausland. Wobei das jetzt schon leichter ist als vor einigen Jahren. In einem Notebook ist eine ganze Bibliothek und das ganze Büro und alle Korrespondenz der letzten Jahre noch dazu. Aber bei diesem Nachdenken über Gegenstände wird deutlich, dass der Glaube viel wichtiger ist. Der Glaube, dass der Neuanfang am neuen Wohnort irgendwie funktioniert und gut wird. Die Hoffnung, das alte Freundschaften weiter gepflegt werden können und neue hinzukommen. Und das alles klappt mit den Menschen die ich liebe. Glaube, Hoffnung Liebe, diese drei.
Im Glauben können wir Anteil haben an der Ewigkeit. Dort den Menschen wieder zu zu begegnen, die uns fehlen, den Frieden zu finden, der auf der Erde so schwer ist, das Miteinander zu leben, das hier nie ganz funktioniert. Und im Glauben an eine Ewigkeit Gottes, jenseits unseres Seins hier, können wir die Herausforderung für das nächste Jahr annehmen. Mit der Hoffnung, auf die Menschen, die uns schon begleitet haben und uns begleiten können und in der Liebe zu denen, die uns lieb sind. Denn Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Mit diesen dreien, Glaube, Hoffnung und Liebe ausgestattet, also mit Gott im Rücken, können wir die Herausforderungen des nächsten Jahres getrost anpacken. Gemeinsam in Glaube und Hoffnung und Liebe verbunden , können wir vom himmlischen Jerusalem, von Gottes ewigem Himmel hier schon ein wenig spüren. Denn wir sind nicht allein, wir sind ganz viele und Gott ist mit uns.
AMEN.
Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Severin
Pröstwai 20 • 25980 Sylt/Keitum
Telefon 04651/31713 • Fax 04651/35585 • kirchenbuero@st-severin.de