Predigt Jörg Reimann

Liebe Gemeinde,

dieses jüdische Glaubensbekenntnis, genannt das Schema Jisrael:

Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein, und du sollst den Herrn deinen Gott lieb haben, von ganzem Herzen von ganzer Seele und mit all deiner Kraft,

gehört zu den elementaren religiösen Zeugnissen derMenschheitsgeschichte.Es ist die klare Aufforderung, sich zum dem einen Gott zu bekennen, der diese Schöpfung, die Erde, mit Pflanzen, Tieren und Menschen, gewollt hat. Mit Tag und Nacht, Sommer und Winter, Frost und Hitze, Saat und Ernte. Der sich den Menschen in Israel bekannt gemacht hat. Der Gott, der Abraham mit Sarah und Hagar und Isaak mit  Rebekka und Jakob mit Lea und Rahel als begleitender Beschützer zu erkennen gab. Der die Israeliten in Ägypten überleben ließ und sie dann dort aus der Frohnarbeit befreite und ihnen mit den 12 Geboten die Regeln für ein gelingendes Zusammenleben gab.

Höre Israel, Gott ist einer ihn sollst du liebhaben von ganzem Herzen von ganzer Seele und mit aller deiner Kraft.  Dies sollst du auch an deine Kinder weitergeben. Du sollst es dir morgens und abends einschärfen und  diese Worte auf deine Hand binden und als Merkzeichen zwischen deine Augen und sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses.

Daraus sind dann für den gläubigen Juden, die Tefelin, die Gebetsriemen geworden, etwa 3000 Jahre alt, die vermutlich auch Jesus benutzt hat. Eine kleine Kapsel ist darin  eingearbeitet, in ihrem Inneren ist genau dieses Bibelwort aufgeschrieben. Diese Lederriemen werden zum Gebet um einen Arm und um den Kopf gebunden. Auch in den Pfosten der Haustür ist dieses Wort eingelassen, in einer Kapsel, genannt Mesusot. Diese Stelle im Türrahmen berührt der Gläubige Jude beim Verlassen des Hauses und beim Zurückkehren, um sich an Gott zu erinnern. An Gottes Liebe und an seine Zusage. An dieses Gebot, ein Abschwören von der Vielgötterei. Und ein sich Einschwören auf Gott. Wir haben so ein Türpfostenstück mit eingearbeiteter Mesusot in Rendsburg im jüdischen Museum mit euch Konfirmanden gesehen und waren davon tief beeindruckt, denn es ist der letzte Rest des Hauses einer jüdischen Familie, die in der Nazizeit vertrieben und ermordet wurde.

Solche äußeren Kennzeichnungen sind uns eher fremd. Vielleicht gerade mal ein Fischsymbol am Auto, oder ein kleines Kreuz um den Hals. Aber keine Kennzeichnung durch einen Gebetsriemen oder im Türpfosten.

Naja, so anders ist es nicht, wenn sich Fußballfans mit Autofähnchen, den Schals oder Farben im Gesicht bekennen, zu welcher Nationalität oder zu welchem Verein sie sich zugehörig fühlen. Wenn dieser Verein gewinnt, hat er etwas für den Fan getan. Dem geht es dann gut, er ist glücklich. Denn in Wirklichkeit geht es ja besonders den Profifußballern, Trainern und Managern vom Gehalt her gut, und auch denen, die mit den Übertragungsrechten Geld verdienen.

Das ist bei Gott schon ziemlich anders. Aber „Schema Israel“, zu Deutsch  „Höre Israel“, geht das wirklich an uns, oder doch nur an jüdische Israeliten? Nein, es geht natürlich an uns. Es gibt nur einen Gott und dieser Gott hilft Dir in deinem Leben. Es steht für die Verbundenheit des gläubigen Menschen mit Gott. Es steht in diesem Sinne für Gott selbst. Denn im Vertrauen des Menschen auf Gott ist Gott wirklich da. Wer vertraut, lässt sich ein. Wer Gott vertraut, lässt sich auf Gott ein. Das widerspricht aber irgendwie dem modernen Menschen, der sein Leben selbst gestalten will und meint, dass er das auch tut.

In den 10 Geboten findet sich der Inhalt dieses alten Bibelwortes auch wieder, gleich im ersten Gebot: „Ich bin der Herr Dein Gott, Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Haben wir doch auch nicht. Also Vielgötterei, andere Götter haben wir nicht. Schon einen Gott, sich vorzustellen, von dem wir uns noch nicht mal ein Bild machen sollen, ist schon schwer genug.

Was ist uns wichtig im Leben? Was ist Ihnen wichtig?  Die Familie, die Arbeit, die finanzielle Absicherung, vielleicht das Haus, das Hobby. Woran Du Dein Herz hängst, das ist dein Gott. Woran ich mein Herz hänge, was mir wichtig ist kann zum Gott werden oder ist wie ein Gottersatz geworden.

Und da bin ich schon wieder beim Fußball. Großartig ein weltweites Länderduell, ohne dass Menschen mit Panzern aufeinander losgehen.  Aber wenn in Katar, einem der reichsten Länder der Welt, die Arbeiter für die Fußballstadien  wie Sklaven behandelt werden und kaum oder keinen Lohn bekommen, ist das himmelschreiendes Unrecht.

Und wenn sich bewahrheitet, was der dänische Journalist  Mikkel Keldorff gerade veröffentlich, das 121 Straßenkinder in Brasilien, die das Bild für die Touristen stören, in Fortaleza nicht nur umgesiedelt, sondern im Schlaf ermordet wurden, dann wird eine Fußballweltmeisterschafts-organisation zum Gott. Menschen spielen Gott und stellen sich über Tod und Leben. Dann führt sich der friedliche Kräftevergleich ad absurdum.  (Die Story – Geschäfte wie geschmiert, in der WDR Mediathek nachzusehen) Aber auch da, wo wie in Nigeria, von Verblendeten eine Bombe gezündet wird, wo Menschen sich im Freien versammelt haben, um gemeinsam Fußball zu gucken.

Das Bibelwort Gott ist einer, du sollst den Herrn deinen Gott liebhaben von ganzem Herzen von ganzer Seele und mit all deiner Kraft, ist nicht so weit weg, wie es zuerst schien. Auch Jesus nimmt es für uns auf, er sagt: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selber.

Gott lieben, was heißt das? Was heißt Gott zu lieben, von ganzem Herzen von ganzer Seele und mit aller Kraft praktisch?

Die ideale Liebe 1. Korinther 13

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete

und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.

Und wenn ich prophetisch reden könnte

und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis

und  hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte,

und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.

Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe

und ließe meinen Leib verbrennen,

und hätte die Liebe nicht, so wäre mir‘s nichts nütze.

Die Liebe ist langmütig und freundlich,

die Liebe eifert nicht,

die Liebe treibt nicht Mutwillen,

sie bläht sich nicht auf,

sie verhält sich nicht ungehörig,

sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern,

sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,

sie freut sich aber an der Wahrheit;

sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

Die Liebe hört niemals auf.

Das ist die ideale Liebe, die Gott zu uns ganz einhalten kann, und wir können es auch. Wenn wir mit Gott verbunden sind, dann können wir diese Liebe auf Erden wirksam werden lassen untereinander.

Liebe ist Vertrauen. Wer in Liebe verbunden ist, tut etwas für den anderen, ohne dass der dafür eine Vorleistung erbracht hat, einfach so. Liebe ist kein plötzliches Ereignis, sondern eine Lebenseinstellung.

Auf Gott zu vertrauen bedeutet, darauf vertrauen, dass das, was ich selber nicht machen kann, Gott übernimmt. Und dass es viele Menschen gibt, die Erlebnisse hatten mit Gott, die ich auch haben kann, im Vertrauen auf  ihn. Dazu muss ich mich auf Gott einlassen, und das ist durchaus nicht leicht.

Gott zu lieben bedeutet, die Menschen zu lieben, denn sie sind wie du und ich die Abbilder Gottes auf der Erde.

Matthäus 25: Was ihr einem von meinen von meinen geringsten getan habt, dass habt ihr mir getan.

Dem Hungrigen, dem ihr Brot gebt, dem Durstigen den Durst gestillt, dem Einsamen, dem Kranken, den im Gefangenen, den ihr besucht, den Fremden den ihr aufnehmt, den Nackten den ihr kleidet. Ich kann doch nicht allen helfen. Aber vielleicht einem. Wenn sich jeder um einen kümmert, ist das ganz schön viel. Nicht in ganz Indien das Elend lindern, aber einem Patenkind. Nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, aber sich um einen kümmern, in deiner Nähe. Nicht alle kleiden, aber die Altkleider weiter verwenden. Nicht alle einsamen zu Freunden machen, aber einen besuchen, der einsam ist, oder krank oder im Gefängnis oder gefangen in eigenen Denkstrukturen und Erlebnissen. Nicht allen Hungrigen Brot geben, aber Lebensmittel nicht verschwenden. Dann wird aus dieser Liebe zu Gott tatsächlich eine Liebe zum Menschen, eine Lebens-einstellung, die etwas von diesem Bibeltext umsetzt, Gott mit ganzen Herzen und ganzer Seele und aller Kraft zu lieben. Auch wenn das nicht immer gelingt.

Und weil Liebe gegenseitig ist, dürfen wir dann darauf vertrauen, dass Gott uns auch von ganzem Herzen mit ganzer Seele und aller Kraft liebt einfach nur so. Und uns das spüren lässt durch andere Menschen, einfach nur so. AMEN.

Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Severin
Pröstwai 20 • 25980 Sylt/Keitum
Telefon 04651/31713 • Fax 04651/35585 • kirchenbuero@st-severin.de

Predigt Jörg Reimann

Liebe Gemeinde,

dieses jüdische Glaubensbekenntnis, genannt das Schema Jisrael:

Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein, und du sollst den Herrn deinen Gott lieb haben, von ganzem Herzen von ganzer Seele und mit all deiner Kraft,

gehört zu den elementaren religiösen Zeugnissen derMenschheitsgeschichte.Es ist die klare Aufforderung, sich zum dem einen Gott zu bekennen, der diese Schöpfung, die Erde, mit Pflanzen, Tieren und Menschen, gewollt hat. Mit Tag und Nacht, Sommer und Winter, Frost und Hitze, Saat und Ernte. Der sich den Menschen in Israel bekannt gemacht hat. Der Gott, der Abraham mit Sarah und Hagar und Isaak mit  Rebekka und Jakob mit Lea und Rahel als begleitender Beschützer zu erkennen gab. Der die Israeliten in Ägypten überleben ließ und sie dann dort aus der Frohnarbeit befreite und ihnen mit den 12 Geboten die Regeln für ein gelingendes Zusammenleben gab.

Höre Israel, Gott ist einer ihn sollst du liebhaben von ganzem Herzen von ganzer Seele und mit aller deiner Kraft.  Dies sollst du auch an deine Kinder weitergeben. Du sollst es dir morgens und abends einschärfen und  diese Worte auf deine Hand binden und als Merkzeichen zwischen deine Augen und sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses.

Daraus sind dann für den gläubigen Juden, die Tefelin, die Gebetsriemen geworden, etwa 3000 Jahre alt, die vermutlich auch Jesus benutzt hat. Eine kleine Kapsel ist darin  eingearbeitet, in ihrem Inneren ist genau dieses Bibelwort aufgeschrieben. Diese Lederriemen werden zum Gebet um einen Arm und um den Kopf gebunden. Auch in den Pfosten der Haustür ist dieses Wort eingelassen, in einer Kapsel, genannt Mesusot. Diese Stelle im Türrahmen berührt der Gläubige Jude beim Verlassen des Hauses und beim Zurückkehren, um sich an Gott zu erinnern. An Gottes Liebe und an seine Zusage. An dieses Gebot, ein Abschwören von der Vielgötterei. Und ein sich Einschwören auf Gott. Wir haben so ein Türpfostenstück mit eingearbeiteter Mesusot in Rendsburg im jüdischen Museum mit euch Konfirmanden gesehen und waren davon tief beeindruckt, denn es ist der letzte Rest des Hauses einer jüdischen Familie, die in der Nazizeit vertrieben und ermordet wurde.

Solche äußeren Kennzeichnungen sind uns eher fremd. Vielleicht gerade mal ein Fischsymbol am Auto, oder ein kleines Kreuz um den Hals. Aber keine Kennzeichnung durch einen Gebetsriemen oder im Türpfosten.

Naja, so anders ist es nicht, wenn sich Fußballfans mit Autofähnchen, den Schals oder Farben im Gesicht bekennen, zu welcher Nationalität oder zu welchem Verein sie sich zugehörig fühlen. Wenn dieser Verein gewinnt, hat er etwas für den Fan getan. Dem geht es dann gut, er ist glücklich. Denn in Wirklichkeit geht es ja besonders den Profifußballern, Trainern und Managern vom Gehalt her gut, und auch denen, die mit den Übertragungsrechten Geld verdienen.

Das ist bei Gott schon ziemlich anders. Aber „Schema Israel“, zu Deutsch  „Höre Israel“, geht das wirklich an uns, oder doch nur an jüdische Israeliten? Nein, es geht natürlich an uns. Es gibt nur einen Gott und dieser Gott hilft Dir in deinem Leben. Es steht für die Verbundenheit des gläubigen Menschen mit Gott. Es steht in diesem Sinne für Gott selbst. Denn im Vertrauen des Menschen auf Gott ist Gott wirklich da. Wer vertraut, lässt sich ein. Wer Gott vertraut, lässt sich auf Gott ein. Das widerspricht aber irgendwie dem modernen Menschen, der sein Leben selbst gestalten will und meint, dass er das auch tut.

In den 10 Geboten findet sich der Inhalt dieses alten Bibelwortes auch wieder, gleich im ersten Gebot: „Ich bin der Herr Dein Gott, Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Haben wir doch auch nicht. Also Vielgötterei, andere Götter haben wir nicht. Schon einen Gott, sich vorzustellen, von dem wir uns noch nicht mal ein Bild machen sollen, ist schon schwer genug.

Was ist uns wichtig im Leben? Was ist Ihnen wichtig?  Die Familie, die Arbeit, die finanzielle Absicherung, vielleicht das Haus, das Hobby. Woran Du Dein Herz hängst, das ist dein Gott. Woran ich mein Herz hänge, was mir wichtig ist kann zum Gott werden oder ist wie ein Gottersatz geworden.

Und da bin ich schon wieder beim Fußball. Großartig ein weltweites Länderduell, ohne dass Menschen mit Panzern aufeinander losgehen.  Aber wenn in Katar, einem der reichsten Länder der Welt, die Arbeiter für die Fußballstadien  wie Sklaven behandelt werden und kaum oder keinen Lohn bekommen, ist das himmelschreiendes Unrecht.

Und wenn sich bewahrheitet, was der dänische Journalist  Mikkel Keldorff gerade veröffentlich, das 121 Straßenkinder in Brasilien, die das Bild für die Touristen stören, in Fortaleza nicht nur umgesiedelt, sondern im Schlaf ermordet wurden, dann wird eine Fußballweltmeisterschafts-organisation zum Gott. Menschen spielen Gott und stellen sich über Tod und Leben. Dann führt sich der friedliche Kräftevergleich ad absurdum.  (Die Story – Geschäfte wie geschmiert, in der WDR Mediathek nachzusehen) Aber auch da, wo wie in Nigeria, von Verblendeten eine Bombe gezündet wird, wo Menschen sich im Freien versammelt haben, um gemeinsam Fußball zu gucken.

Das Bibelwort Gott ist einer, du sollst den Herrn deinen Gott liebhaben von ganzem Herzen von ganzer Seele und mit all deiner Kraft, ist nicht so weit weg, wie es zuerst schien. Auch Jesus nimmt es für uns auf, er sagt: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selber.

Gott lieben, was heißt das? Was heißt Gott zu lieben, von ganzem Herzen von ganzer Seele und mit aller Kraft praktisch?

Die ideale Liebe 1. Korinther 13

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete

und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.

Und wenn ich prophetisch reden könnte

und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis

und  hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte,

und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.

Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe

und ließe meinen Leib verbrennen,

und hätte die Liebe nicht, so wäre mir‘s nichts nütze.

Die Liebe ist langmütig und freundlich,

die Liebe eifert nicht,

die Liebe treibt nicht Mutwillen,

sie bläht sich nicht auf,

sie verhält sich nicht ungehörig,

sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern,

sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,

sie freut sich aber an der Wahrheit;

sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

Die Liebe hört niemals auf.

Das ist die ideale Liebe, die Gott zu uns ganz einhalten kann, und wir können es auch. Wenn wir mit Gott verbunden sind, dann können wir diese Liebe auf Erden wirksam werden lassen untereinander.

Liebe ist Vertrauen. Wer in Liebe verbunden ist, tut etwas für den anderen, ohne dass der dafür eine Vorleistung erbracht hat, einfach so. Liebe ist kein plötzliches Ereignis, sondern eine Lebenseinstellung.

Auf Gott zu vertrauen bedeutet, darauf vertrauen, dass das, was ich selber nicht machen kann, Gott übernimmt. Und dass es viele Menschen gibt, die Erlebnisse hatten mit Gott, die ich auch haben kann, im Vertrauen auf  ihn. Dazu muss ich mich auf Gott einlassen, und das ist durchaus nicht leicht.

Gott zu lieben bedeutet, die Menschen zu lieben, denn sie sind wie du und ich die Abbilder Gottes auf der Erde.

Matthäus 25: Was ihr einem von meinen von meinen geringsten getan habt, dass habt ihr mir getan.

Dem Hungrigen, dem ihr Brot gebt, dem Durstigen den Durst gestillt, dem Einsamen, dem Kranken, den im Gefangenen, den ihr besucht, den Fremden den ihr aufnehmt, den Nackten den ihr kleidet. Ich kann doch nicht allen helfen. Aber vielleicht einem. Wenn sich jeder um einen kümmert, ist das ganz schön viel. Nicht in ganz Indien das Elend lindern, aber einem Patenkind. Nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, aber sich um einen kümmern, in deiner Nähe. Nicht alle kleiden, aber die Altkleider weiter verwenden. Nicht alle einsamen zu Freunden machen, aber einen besuchen, der einsam ist, oder krank oder im Gefängnis oder gefangen in eigenen Denkstrukturen und Erlebnissen. Nicht allen Hungrigen Brot geben, aber Lebensmittel nicht verschwenden. Dann wird aus dieser Liebe zu Gott tatsächlich eine Liebe zum Menschen, eine Lebens-einstellung, die etwas von diesem Bibeltext umsetzt, Gott mit ganzen Herzen und ganzer Seele und aller Kraft zu lieben. Auch wenn das nicht immer gelingt.

Und weil Liebe gegenseitig ist, dürfen wir dann darauf vertrauen, dass Gott uns auch von ganzem Herzen mit ganzer Seele und aller Kraft liebt einfach nur so. Und uns das spüren lässt durch andere Menschen, einfach nur so. AMEN.

Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Severin
Pröstwai 20 • 25980 Sylt/Keitum
Telefon 04651/31713 • Fax 04651/35585 • kirchenbuero@st-severin.de