Kirchensanierung 2009/2010
Am 20. April 2009 begann das Einrüsten und damit die umfassende Sanierung des Kirchturms von St. Severin.
|
![]() |
Sanierungskonzept |
|
2007 stellte sich heraus, dass der eiserne Glockenstuhl verrostetet war. Dringend musste etwas geschehen. Bei der folgenden Begutachtung durch den Glockensachverständigen Volker Scheibe wurde deutlich, dass der Rost nicht das einzige Problem ist. Der Glockenstuhl ist direkt in die alten Kirchenmauern eingelassen. Die unmittelbare Übertragung der Glockenschwingung hat zu Rissen im Mauerwerk geführt. Diese Schäden waren in früheren Jahren mit modernen Bausteinen und Zementmörtel repariert worden, was zu weiteren Rissen im spätgotischen Mauerwerk geführt hat. Die dadurch eingedrungene Staunässe hat dem Holz im Inneren des Turmes so zugesetzt, dass die Holzböden und tragenden Balken zu faulen angefangen haben. Die Errichtung des neuen aus Eichenholz gefertigten Glockenstuhl wird durch den Förderkreis St. Severin E.V. unterstützt. |
![]() |
Nach eingehender Beratung mit den zuständigen Denkmalschützern wurde im Dezember 2008 folgendes Vorhaben genehmigt und beschlossen: Die historische Backsteinfassade der Kirche wird wieder in Stand gesetzt. Harte Klinkersteine aus der Neuzeit werden durch Klosterformate und barocke Backsteine ersetzt. Diese werden in der dänischen Ziegelei Falkenlöwe nach historischem Vorbild hergestellt. Für die Verfugung wird ausschließlich Kalkmörtel verwendet. Die Substanz des Turms wird dadurch gefestigt und Feuchteschäden im Inneren des Turms sollen zukünftig verhindert werden. | ![]() |
Der stählerne Glockenstuhl wird entfernt. Neue Holzböden werden eingezogen. Ein neuer Glockenstuhl wird aus Eichenholz angefertigt und über mehrere Ebenen verankert. So werden die Kräfte der Glockenschwingungen in den Boden und nicht mehr in das Mauerwerk abgeleitet. Der Dachstuhl wurde in Teilen erneuert, marode Teile werden ausgetauscht. Bei der Neueindeckung des Daches wird die klassische „Mönch- Nonne“ – Dachpfanne verwendet. |
![]() |
Bei den Besuchen der Bauexperten stellte sich heraus, dass auch die Apsis der Kirche dringend sanierungsbedürftig ist. Das Bleidach aus dem 17. Jahrhundert ist perforiert. Wasser dringt ins Innere ein. Die eichernen Schwellhölzer des Dachstuhls faulen. Für die Apsis wurde genehmigt und beschlossen: Das wertvolle historische Bleidach wird abgehoben. Wo nötig werden die alten Bleiplatten ersetzt. Der marode Dachstuhl wird saniert. Ein wasserführendes Unterdach wird eingebaut.
|
![]() |
Bautagebuch |
|
Während der Baumaßnahme sind viele Fotos entstanden. Eine kleine Auswahl finden sie hier als Bildergalerie. Sie zeigt die Bauschäden, deren Tragweite zum Teil erst während der Sanierung zum Vorschein kam. Es war höchste Zeit zu handeln, damit St. Severin auch für die folgenden Generationen erhalten bleibt. |